Individuelles Badevergnügen im Norden – Unsere Tipps!
Heute möchte ich Ihnen eine mitunter etwas vernachlässigte Region Mallorcas vorstellen: Den Norden. Einsame Buchten zwischen steilen Felsen – so lassen sich die Strände hier wohl am treffendsten beschreiben. Durch die geschützte Lage, empfangen die meisten Buchten die Besucher mit eher mäßigem Wellengang. Somit sind diese Strände auch für Familien mit kleineren Kindern empfehlenswert. Von den nördlich gelegenen Stränden der Baleareninsel sei die Cala Formentor besonders heraus zu heben: Ein dichter Pinienwald gepaart mit Steineichen umgeben den schmalen, aber kilometerlangen Strand, dessen feiner leuchtend weißer Sand direkt zum Sandburgen bauen einlädt. Das Aktivitätsrepertoire erweist sich als relativ facettenreich. Neben dem klassischen Badevergnügen gibt es die Möglichkeit zum Segeln, Surfen, Treetboot mieten oder auch einem Schiffsausflug in die nähere Umgebung. Wer nach so viel Tatendrang hungrig geworden ist, auf den warten an der Cala Formentor gleich zwei Strandrestaurants. Ein Sonnenschirme- und Liegen-Verleih findet sich hier ebenfalls, sowie für den Ernstfall ausgebildete Rettungsschwimmer.
Auf Grund der guten Beschilderung ist es mitunter schwierig einen Parkplatz zu finden, da die Bucht auch bei den Inselbewohnern während hoch im Kurs steht. Etwas weiter südlich liegt die Platja del Port de Pollenca. Dieser sehr schmale, dafür kilometerlange Strand hat durch die Zufuhr von grobem Sand und dem Bau von Wellenbrechern eine Regeneration und Erweiterung erfahren. In der Nähe des von Pinien umrandeten Strandes liegt beispielsweise die Finca Picarol. Das kleine Häuschen (max. 4 Pers. / ab 155 EUR pro Nacht) verfügt über zwei Schlafzimmer und liegt wunderbar eingebettet in die faszinierende Landschaft lediglich 800 Meter vom Sandstrand entfernt. Der eigene Pool lädt aber ebenfalls zum Baden und Verweilen ein.
In der Nähe von Pollensa ist ein Besuch der Cala Clara bei Cala San Vicenc auf jeden Fall zu empfehlen: Aufgrund ihres leichten und unkomplizierten Zugangs sowie ihrer überschaubaren Größe ist sie für einen Strandtag mit der ganzen Familie ideal.
Malerische Felsen bieten sich hier als zusätzliche Orte für das Sonnenbad an, hinzu kommt eine besonders leichte Einstiegsmöglichkeit ins Meer, die mitunter über Treppen erfolgt. Denken Sie aber auch an Badeschuhe für Ihre Kinder, damit diese sich nicht an den mitunter spitzen Steinen verletzen.Wem dieses Strandjuwel zu klein ist, der hat zudem die Gelegenheit, der benachbarten Cala Bargues einen Besuch abzustatten und hier alle Annehmlichkeiten zu nutzen, welche an der Cala Clara vielleicht fehlen.
Ein anderes, spezielles Fincajuwel möchte ich Ihnen aber nicht vorenthalten: Unsere Finca Manolo. Das 250 Jahre alte Landhaus (max. 6 Personen, ab 150 EUR / Nacht) wurde erst kürzlich aufwendig renoviert und verfügt über 3 Schlafzimmer und 2 Bäder sowie einen privaten Pool. Eingebettet in der einmaligen Berglandschaft zwischen Pollensa und Lluc sind es von hier aus zwar einige Kilometer bis zu den nächsten Stränden, aber alle Erholungssuchende werden sich in dieser ruhigen Traumlage direkt wie zu Hause fühlen.
Zwei besondere Strände, die nicht jedem Mallorca Reisendem geläufig sind, möchte ich Ihnen daher für den nördlichen Bereich Mallorcas noch verraten: Die Cala Castell liegt etwa 13 Kilometer von Pollensa entfernt und wird von wilden Steilhängen der Punta Galera und der glatten Steilküste Punta Toppina begrenzt.
Der eher außergewöhnliche Name der Bucht resultiert aus dem Castell del Rei, einer Ritterburg sarenischen Ursprungs aus dem 13. Jahrhundert, die diesen Küstenstrich von der Serra de Ternelles in 476 Metern Höhe über dem Meer aus bewachte und von wo aus man heute noch atemberaubende Panoramablicke von Mallorca und bis hin zur Insel Menorca genießen kann.
Die schöne wilde Cala Castell befindet sich am Ende einer Schlucht und teilt sich in zwei Buchten die aus Kieseln, Kies, Sand und Resten von Posidonia gebildet werden.
Die Anfahrt mit dem Auto ist einfach, man folge der Beschilderung bis Cala Barques. Hier beginnt dann allerdings die ausgeschilderte Fußwanderung, welche über den Pas des Pescadors, am Meer entlang bis zu dieser privilegierten natürlichen Umgebung führt. Für kleine Kinder ist dieser Weg gerade in den heißen Sommermonaten nicht zu empfehlen.
Etwas weiter im Nordwesten, zwischen Punta de sa Corda und Morro des Forat, im Schatten des 1445 Meter hohen Puig Major, Mallorcas höchstem Berg, befindet sich die Cala Tuent. Durch pinienbestandene Felswände begrenzt hat sich hier ein etwa 200 Meter langer Meereseinschnitt in die Serra de Tramuntana hineingeschnitten. Der Sand direkt am paradiesischen Ufer dieses Küstenstrichs geht über in Kiesel und groben Kies. Der Wellengang kann hier schon mal aufbrausender und wilder sein, da die Bucht Winden aus Nordwest-Nord-Nordost ausgesetzt ist. Lassen Sie kleine Kinder daher auf keinen Fall unbeobachtet am Strand spielen. Dafür ist die Anfahrt mit dem Leihwagen denkbar einfach, da die Cala Tuent gut ausgeschildert ist. Allerdings führt die Fahrt über eine sehr kurvenreiche und stark abschüssige Serpentinenstrecke mit wunderbarer Fernsicht – die aber, spätestens wenn Ihnen ein größeres Gefährt entgegen kommt, nicht jedem Urlauber liegt.
Ich wünsche Ihnen nun eine erholsame Woche – ich muss jetzt los an den Strand.
Herzlichst,
Ihre Britt